Grenzüberschreitender eCommerce: EU-Ziele nicht erreicht

In ihrer „Digitalen Agenda für Europa“ hatte die EU-Kommission im Mai 2010 verschiedene Ziele in Bereich Internet & Online-Handel definiert. Von Internetnutzung und Breitbandzugang über eGovernment-Angebote bis hin zum nationalen und internationalen Online-Handel wurden bis 2020 verschiedene Meilensteine festgelegt.

Einer davon liest sich wie folgt: bis 2015 sollen 20% aller Bürger grenzüberschreitend online einkaufen. Vom Erreichen dieser Maßgabe ist Europa allerdings noch weit entfernt. Wie der aktuelle Bericht zum Scoreboard zeigt, ist die Anzahl der EU-Bürger, die ihre Online-Einkäufe grenzüberschreitend erledigen, im vergangenen Jahr um gerade mal 0,7% auf 8,8% gestiegen – bei dieser Wachstumsrate wird sich das angestrebte Ziel wohl kaum erreichen lassen.

Während die wichtigsten Gründe für die Zurückhaltung inzwischen allgemein bekannt sind (rechtliche Unsicherheiten sowohl auf Verbraucher- als auch auf Händlerseite), tut die EU sich mit der Beseitigung dieser Barrieren schwer. Anstatt in der neuen Verbraucherrechtsrichtlinie deutliche Schritte hin zu einer Harmonisierung des EU-Online-Marktes zu gehen, werden vor allem den kleinen Online-Händlern mit zahlreichen neuen Informationspflichten weiter Steine in den Weg gelegt. Die aktuell in Aussicht stehende Verpflichtung von Online-Händlern, auf Anfrage in alle Länder der EU zu liefern, wird die Probleme sicherlich nicht aus dem Weg räumen.

KF/msh | Quelle: EU-Kommission | Bericht zum Scoreboard vom 30.05.2011 (englisch)

Dr. Katja Flinzner
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