Joyeux Noël: Weihnachten à la française
Während in Deutschland schon seit Wochen Adventsmärkte, Adventskalender und Adventskränze für vorweihnachtliche Stimmung allerorten sorgen und heute am Brückentag vor Heiligabend kaum noch etwas passiert, beginnt Weihnachten bei unseren französischen Nachbarn erst morgen so richtig. Und auch erst, nachdem vormittags noch gearbeitet wurde.

Bûche de Noël – das traditionelle französische Weihnachtsdessert | Bildquelle: Wikipedia; Lizenz: CreativeCommons by-sa-2.0-de (Kurzfassung).
Mit Ausnahme des Elsass, wo viele weihnachtlich geschmückte Märkte die Touristen aus dem nahegelegenen Deutschland und auch aus anderen Regionen Frankreichs anziehen, findet die Adventszeit, wie wir die in Deutschland kennen, in Frankreich kaum statt. Und auch die Feiertage sind knapper bemessen: ebenso wie in Spanien gibt es in Frankreich nämlich nur einen offiziellen Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember.
So konzentriert sich das weihnachtliche Geschehen auf den Heiligabend und den ersten Feiertag, dafür wird dann umso besser gegessen. Denn das französische Weihnachtsmenü ist vor allem eins: ausgiebig und köstlich. Von Austern und Truthahn mit Maronen (Dinde aux marrons) über Gänseleberpastete (Foie Gras), geräucherten oder marinierten Lachs (Saumon) und Jakobsmuscheln (Noix de Saint Jacques) bis hin zur Ente (Canard), abgeschlossen mit dem traditionellen Dessert, der sog. “Bûche de Noël“. Diese wie ein Holzscheit geformte gefüllte Biskuitrolle hat ihren Ursprung in dem Brauch, in den Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr einen Holzscheit langsam im Kamin verglimmen zu lassen, um dessen Asche dann zu Beginn des neuen Jahres über die Felder zu verstreuen. Dies sollte die Felder fruchtbarer und die Ernte ertragreicher machen. Da die wenigsten Städter heute einen Kamin zur Verfügung haben, findet sich die ursprüngliche Form dieser Tradition immer seltener – dafür hat sich inzwischen mehrheitlich die kulinarische Variante der traditionellen Bûche de Noël durchgesetzt.
Während die Familie gemeinsam die Mitternachtsmesse besucht, kommt traditionell Père Noël (“Vater Weihnachten”) ins Haus und bringt die Geschenke. Dann heißt es aber erst einmal, sich in Geduld zu üben und nach der Messe brav ins Bett zu gehen, denn geöffnet werden dürfen die Päckchen – wie auch in Großbritannien – erst am Morgen des 25. Dezember…
Joyeux Noël!
KF/msh
Dr. Katja Flinzner
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