Gelber Pfeil nach rechts

SEO-Basics: Sitemaps in WordPress

 

Im neuesten WordPress-Update (Version 5.5 vom 11. August 2020) gibt es einiges an Neuerungen. Neben einer integrierten Lazy-Loading-Funktion für Bilder, die erst beim Scrollen sichtbar und durch das Lazy Loading auch erst dann geladen werden, sowie der Möglichkeit, Plugin-Updates auch über ZIP-Files vorzunehmen, ist vor allem ein von vielen Seiten seit langem gewünschtes Feature dabei: Sitemaps.

Jede WordPress-Installation hat ab sofort automatisch eine XML-Sitemap. Die perfekte Gelegenheit, sich mit dem Thema Sitemaps in WordPress nochmal etwas genauer auseinanderzusetzen. Und alle Fragen rund um Sitemaps zu beantworten, die bei dir möglicherweise auftreten. Hast du noch mehr Fragen als diese hier? Dann stell sie mir in den Kommentaren!

Aber erstmal von vorne:​

1. Was ist eine Sitemap?

Eine Sitemap ist eine strukturierte Auflistung aller Seiten und anderer Inhalte (Bilder, Videos etc.) deiner Website. Dabei ist zu unterscheiden zwischen zwei Arten von Sitemaps, nämlich:

  • einer für Nutzer und Nutzerinnen angelegten HTML-Sitemap, die über die Navigation der Website aufrufbar ist, sowie
  • einer für Suchmaschinen angelegten XML-Sitemap.

Damit alles übersichtlich bleibt, werden die XML-Sitemaps für umfangreiche Websites häufig auch auf mehrere Sitemap-Dateien aufgeteilt, auf die wiederum aus einer Übersichts-Datei verwiesen wird.

2. Wofür sind Sitemaps gut?

Das kommt auf die Art der Sitemap an.

HTML-Sitemaps, die früher der Standard waren, und dann auch meist relativ prominent in der Navigation einer Website verlinkt waren, dienen dazu, Nutzerinnen und Nutzern die Orientierung auf der Seite zu erleichtern und ihnen einen Überblick über den vollständigen Umfang der Website zu geben. Heute sind solche nutzerorientierten Sitemaps eher selten zu finden – stattdessen gelten Sitemaps lediglich als Orientierungshilfe für Suchmaschinen. Dabei empfiehlt Google selbst sogar, für Nutzer:innen HTML-Sitemaps zur Verfügung zu stellen.

Warum das so selten umgesetzt wird? Gute Frage. Möglicherweise sind viele Websites heute einfach so komplex, dass eine Sitemap weniger für Orientierung, sondern eher für Verwirrung sorgen würde. Und bevor man eine Sitemap baut, durch die kein Mensch durchblickt, lässt man es lieber ganz bleiben.

Auch HTML-Sitemaps können natürlich von Suchmaschinen ausgelesen werden. Und das werden sie auch. Denn da die Crawler der Suchmaschinen sich das Netz ja über Links erarbeiten, können sie über eine vollständige HTML-Sitemap, die ja Links auf alle Unterseiten enthält, auf alle Einzelseiten einer Website zugreifen.

XML-Sitemaps sind eine sinnvolle Ergänzung. Zum einen, weil sie auch andere Inhalte als nur Seiten oder Beiträge enthalten können – Bilder und Videos zum Beispiel. Zum anderen auch, weil sie durch ihr strukturiertes Format nicht nur für Maschinen besonders einfach zu lesen sind, sondern auch die Struktur der Website transportieren können. Und gerade sehr komplexe Websites lassen sich tatsächlich nur sehr schwer vollständig über HTML-Sitemaps abbilden. Speziell für Suchmaschinen angelegte XML-Sitemaps helfen Google & Co. also dabei, die Struktur einer Website besser zu verstehen.

3. Brauche ich eine Sitemap?

Kommt auf die Größe deiner Website an. Wenn du eine kleine Website hast (für Google sind „kleine“ Websites solche mit weniger als 500 Seiten), schafft Google es vermutlich auch ohne Sitemap, alle deine Unterseiten zu crawlen und zu indexieren. Ist deine Website komplex und umfangreich, solltest du alle Mittel nutzen, die dir zur Verfügung stehen, um Google & Co. über deine Inhalte zu informieren. Sitemaps sind dafür die perfekte Möglichkeit.

Da der Aufwand für das Erstellen und Aktuellhalten einer Sitemap nicht sonderlich groß ist, schadet es aber auch nicht, auch für kleinere Websites eine Sitemap zu erstellen und diese bei der Google Search Console einzureichen. Und wer weiß, vielleicht bloggst du ja in den nächsten Monaten so fleißig, dass es doch irgendwann unübersichtlicher bei dir wird.

4. Wer baut meine Sitemap?

Bis August 2020 brauchte man für das Anlegen einer XML-Sitemap in WordPress ein Plugin. Entweder ein reines Sitemap-Plugin oder ein umfangreicheres SEO-Plugin, das unter anderem auch eine Sitemap-Funktion enthält.

Seit Version 5.5 kann WordPress XML-Sitemaps nun auch von sich aus, ohne Plugin.

HTML-Sitemaps kannst du natürlich als einfache Seite von Hand bauen – oder darauf spezialisierte Plugins nutzen.

12 Fragen zu Sitemaps in WordPress5. Wo finde ich die WordPress-Sitemap?

Die von ​​WordPress erstellte XML-Sitemap findest du unter https://www.deine-domain.de/wp_sitemap.xml.

6. Wo legen SEO-Plugins die Sitemap an?

Sowohl bei YOAST als auch bei RankMath wird die Übersichts-Datei unter dem Namen “sitemap_index.xml” angelegt und in deinem Hauptverzeichnis abgelegt. Du findest sie also unter https://deine-domain.de/sitemap_index.xml.

7. Was ​​​kann die WordPress-Sitemap?

Die WordPress-Sitemap ist eine ​eher simple Core-Sitemap. Sie taucht im WordPress-Dashboard nicht auf, weil du nichts daran konfigurieren kannst. Für Entwickler gibt es jede Menge Möglichkeiten, sie anzupassen. Als reine:r Anwender:in musst du sie nehmen, wie sie ist. Oder doch auf ein Plugin ausweichen, das mehr Konfigurationsmöglichkeiten beinhaltet.

8. Was passiert mit der Sitemap, die mein Sitemap-Plugin erstellt​?

Wenn dein Sitemap-Plugin nicht noch besondere Features mitbringt, mit denen du deine Sitemap individuell anpassen und z.B. bestimmte Seitenformate oder Taxonomien ausschließen kannst, kannst du es ​ersatzlos deaktivieren und löschen. Das Plugin Core Sitemaps etwa ist mit WordPress 5.5 überflüssig geworden.

9. Was passiert mit der Sitemap, die mein SEO-Plugin erstellt?

Wer ein umfassenderes SEO-Plugin im Einsatz hat, nutzt dort meist auch die Sitemap-Funktion. Das ist auch nach der Sitemap-Integration in WordPress durchaus noch sinnvoll, weil diese Plugins in der Regel die Möglichkeit bieten, bestimmte Seitenformate, Taxonomien oder einzelne Seiten aus der Sitemap auszuschließen. Die großen SEO-Plugins haben recht schnell auf das neue WordPress-Feature reagiert. RankMath zum Beispiel deaktiviert die von WordPress erstellte Sitemap automatisch. YOAST geht noch einen Schritt weiter und leitet jeden Aufruf der WordPress-Sitemap wp_sitemap.xml auf die YOAST-Sitemap unter sitemap_index.xml um.

10. Wie halte ich die Sitemap aktuell?

SEO-Plugins wie YOAST oder RankMath aktualisieren deine Sitemap automatisch bei Bedarf, du musst nach dem einmaligen Einrichten also nicht immer wieder aktiv werden. Dasselbe gilt für die von WordPress erstellte Sitemap.

Wenn du eine HTML-Sitemap von Hand erstellst, musst du neue Seiten oder Beiträge dort natürlich auch von Hand einfügen. Das spricht definitiv für den Einsatz eines Plugins, das zum Beispiel alle veröffentlichten Beiträge automatisch in die Sitemap aufnimmt.

11. Muss ich mit der Sitemap irgendwas tun?

Damit Google weiß, wo deine XML-Sitemap liegt, solltest du den Link zur Sitemap in der Google Search Console hinterlegen. Dass du deine Sitemap dort hinterlegst, heißt allerdings nicht, dass Google alle darin enthaltenen Seiten automatisch in den Index aufnimmt. Trotzdem: Jede Chance, die du hast, um Google auf deine Inhalte aufmerksam zu machen, solltest du nutzen.

Sollte Bing für dich besonders interessant sein, kannst du deine Sitemap übrigens auch in den Bing Webmaster Tools hinterlegen.

Und wenn du sicher gehen möchtest, dass möglichst alle Suchmaschinen wissen, wo deine XML-Sitemap liegt, solltest du den Link außerdem in deine robots.txt aufnehmen. RankMath tut das bereits automatisch.

12. Wie hinterlege ich meine Sitemap in der Google Search Console?

Logge dich in der Google Search Console ein. (Wenn du noch keinen Account hast, ist es allerhöchste Zeit!). Falls du dort mehrere Websites hinterlegt hast, wähle oben links die richtige Website (“Property”) aus .

Klicke in der linken Menüspalte auf “Sitemaps“.  Dort gibst du in das Feld hinter der Domain den Namen (und ggf. den Pfad) deiner Sitemap bzw. der übergeordneten Übersichts-Datei ein. Google geht vom Hauptverzeichnis deiner Website aus, sollte die Sitemap in einem Unterverzeichnis liegen, musst du das entsprechend angeben. Falls du YOAST oder RankMath verwendest, gehört hier sitemap_index.xml hinein, für die WordPress-eigene Sitemap wp_sitemap.xml.

Sitemap in der Google Search Console einreichen

Wenn alles geklappt hat, zeigt Google dir eine Erfolgsmeldung. Wenn nicht, überprüfe, ob Name und Pfad auch tatsächlich stimmen.

Sitemap erfolgreich eingereicht

Fertig!

Noch Fragen?

So, das waren alle Fragen, die mir zum Thema Sitemaps in WordPress eingefallen sind. Hast du noch mehr? Schreib sie gerne in die Kommentare, vielleicht nehme ich sie ja zusammen mit der passenden Antwort in ein zukünftiges Artikel-Update auf.

KF/ciq

Blogartikel wie diesen nie wieder verpassen?

Mit dem contentIQ-Newsletter bleibst du immer auf dem Laufenden!

Bitte beachte vor dem Abonnieren die weiteren Informationen zum Newsletter sowie die Datenschutzhinweise.

 

 

Dr. Katja Flinzner
1 Kommentar

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Seit WordPress 5.5 hat jede WordPress-Installation ab sofort automatisch eine XML-Sitemap. Die perfekte Gelegenheit, sich mit dem Thema Sitemaps in WordPress nochmal etwas genauer auseinanderzusetzen. Und alle Fragen rund um Sitemaps zu beantworten, die bei dir möglicherweise auftreten. Weiterlesen: http://www.content-iq.co… […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert