Auf Herz und Nieren

Meine liebe Kollegin Annette Lindstädt hat in ihrem worthauerei-Blog zur Blogparade aufgerufen – und ich habe es trotz Verlängerung erst einen Tag vor Schluss mitbekommen.
Ihr Thema hat mich allerdings nicht mehr losgelassen, und so kommt hier noch ein reichlich verspäteter Nachzügler-Post zum Thema „Lieblingsjobs“. Was ist das eigentlich? Was macht einen Lieblingsjob aus? Spannende Frage…

Wenn selbst die Perfektionistin nichts mehr zu meckern hat...

Wenn selbst die Perfektionistin nichts mehr zu meckern hat…* | © Foto: Mike Flinzner | www.flinzner.de

So richtig austoben
Wenn man so breitgefächert arbeitet wie ich – Lektorat, Korrektorat, Qualitätssicherung, Übersetzung, Internationalisierung, Lokalisierung und nicht zuletzt auch Text und Redaktion – kann man mit dem Beantworten der Frage, welcher dieser Jobs denn am meisten Spaß macht, eine ganze Weile verbringen. Dabei ist die Antwort eigentlich ganz leicht: Meine Lieblingsjobs sind solche, in denen ich mich in Sachen Qualität bzw. Qualitätssicherung so richtig austoben kann. In denen ich Zeit und Gelegenheit habe, nicht nur die übelsten Fehler auszubügeln oder möglichst schnell zu einem Ergebnis zu kommen, sondern aus einem Text, einer Website oder einer Software-Anwendung das Beste herauszuholen.

Die Perfektionistin in mir
Ich mag es, wenn Dinge rund sind. Wenn selbst die Perfektionistin in mir nichts (oder fast nichts) mehr zu meckern hat. Oder wenn ich zumindest einigermaßen sicher sein kann (wann kann man das schon), dass ein Leser oder Nutzer nicht nur irgendwie klarkommt, sondern auch direkt versteht, was ein Text ihm sagen möchte oder – im Falle einer Anwendung – auf den ersten Blick erfasst, wie er von A nach B kommt bzw. wie er Effekt C erreicht. Das sind hochgesteckte Ziele, wohl wahr, und nur in den seltensten Fällen reichen Zeit und Budget für ein Auf-Herz-und-Nieren-Prüfen und nötigenfalls Auf-den-Kopf-Stellen aus. Aber manchmal kommen sie doch, diese Lieblingsjobs, in denen es wirklich darum geht, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. In denen weder Zeit noch Budget noch andere äußere Umstände mich dazu zwingen, meine Perfektionisten-Gene im Zaum zu halten und auf ein „normales“ Maß zusammenzustauchen. Das sind die Momente, in denen ich meinen Job noch mehr liebe als sonst. Und das will etwas heißen!

KF/msh

* Und warum ein Strandfoto? Weil Momente am Meer für mich einfach immer perfekt sind – kein Verbesserungspotenzial! Und weil dieses hier aus dem gerade zuende gegangenen Urlaub stammt, der so rundum perfekt war, dass er auf sämtlichen Postkarten mit den Worten „Besser geht’s nicht!“ beschrieben wurde… :-). Schon gewusst, dass es in Nordspanien so perfekte Strände gibt?

Dr. Katja Flinzner
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