Leichter verkaufen auf die Kanaren? Papierkram wird weniger

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Versand nach Lanzarote & Co. – ein Kampf gegen Windmühlen? | Foto: Mike Flinzner | www.flinzner.de

Ihr meint, der Versand in die Schweiz sei kompliziert? Dann versucht mal, auf die Kanarischen Inseln zu versenden. Obwohl sie zu Spanien dazugehören, schließen sogar zahlreiche spanische Online-Händler den Versand auf die Inseln vor der afrikanischen Küste aus. Und wenn man die aktuellen Nachrichten zum Thema liest, wohl nicht ohne Grund.

Vor drei Tagen ist nämlich eine neue Richtlinie in Kraft getreten, nach der ein Dokument, das bislang für den „Import/Export“ zwischen Spanien und den Kanarischen Inseln nötig war, wegfällt. Das Documento Único Administrativo (DUA) de exportación, das bislang für jeden Export zwischen der Inselgruppe und der spanischen Halbinsel ausgefüllt werden musste, braucht’s jetzt nicht mehr – zumindest für Transaktionen mit einem Wert unter 3.000 EUR.

Das klingt zwar grundsätzlich wie eine gute Nachricht für spanische Online-Händler, wird aber de facto wohl nicht viel ändern. Denn der Versand auf die Kanarischen Inseln bleibt kompliziert. Dafür sorgt vor allem die Tatsache, dass die Kanaren nicht zum Zollgebiet der EU gehören und damit nicht dem vereinheitlichten Mehrwertsteuersystem unterliegen. Auf den Kanaren gibt es denn auch keine Mehrwertsteuer, sondern nur eine lokale Verbrauchssteuer (Impuesto General Indirecto de Canarias, IGIC) mit verschiedenen Steuersätzen. Und es gibt die AIEM. Diese zweite Verbrauchssteuer (Arbitrio sobre Importaciones y Entregas de Mercancías en las Islas Canarias) hat zum Ziel, das lokal produzierende Gewerbe auf den Kanaren zu unterstützen und wird bei allen Einfuhren in und Lieferungen an die Kanarischen Inseln fällig.

Da sich an diesen Steuern nichts ändert und auch noch ein zweiteres DUA (das Documento Único Adminstrativo de importación) bestehen bleibt, wird der Satz „No hacemos envíos a Canarias“ („Wir versenden nicht auf die Kanaren“) wohl weiterhin zum Standardrepertoire der meisten spanischen Shops gehören.

KF/msh | Quellen: ecommerce-news.es | EU-Kommission

Dr. Katja Flinzner
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