eFood: Deutsche Kunden signalisieren Interesse

eFood in Deutschland

© Mike Flinzner, www.flinzner.de

Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) hat gemeinsam mit KMPG die Ergebnisse ihres vierteljährlichen Consumer Barometers vorgestellt. Dabei stellen sie fest: Das Interesse der Deutschen am Online-Einkauf von Lebensmitteln wächst. Drei Viertel der Befragten können sich durchaus vorstellen, in Zukunft Lebensmittel auch online einzukaufen – ein Drittel davon hat es bereits gemacht. Lediglich für ein Viertel der Befragten ist der Online-Einkauf im Bereich Lebensmittel keine Option. Zur Interpretation der Ergebnisse sollte man wissen: Es wurden 500 Konsumenten über ein Online-Panel befragt. Dass die Tendenz zur Nutzung von Online-Diensten bei Online-Befragungen grundsätzlich etwas höher liegen dürfte als bei einer repräsentativen Befragung über verschiedene Kanäle, liegt auf der Hand, sodass die Zahlen vielleicht mit Vorsicht zu genießen sein dürften.

Dennoch: Das Interesse steigt. Und durchaus nicht nur bei jungen Konsumenten: Auch bei den Befragten im Alter 50+ liegt der Anteil derjenigen, die sich vorstellen können, online Lebensmittel zu kaufen, bei 70%. Dabei gibt es aber nach wie vor einige Aspekte, die den deutschen Verbrauchern Sorgen bereiten.

Die problematischsten Punkte im Online-Lebensmittel-Kauf sind der Befragung zufolge die Produktqualität sowie die Einhaltung der Kühlkette. Außerdem fehlt vielen Kunden die Möglichkeit, die Waren vor dem Kauf zu begutachten. Ein zu hoher Mindestbestellwert oder ein zu ungenauer Lieferzeitpunkt sind weitere Hinderungsgründe für einen Online-Kauf. Hier sollten Händler also ansetzen, wenn sie die Bedenken der Kunden mindern wollten.

Mehr als die Hälfte der Befragten gab laut IFH an, dass sie eine Option zur Auswahl aus mehreren Produkten zum Zeitpunkt der Lieferung als tollen Service empfinden würden. Das kann man sich durchaus vorstellen – wer fände es nicht schön, wenn ihm das Gemüseregal mal eben zur Auswahl vor die Haustür geschoben würde? In der Praxis dürfte das den Händlern durchaus Probleme bereiten, denn erstens verkompliziert und verlängert eine solche Option die Lieferung selbst und zweitens werden die vom Kunden nicht gewählten Frischeprodukte (und um die wird es natürlich gehen) vom Durch-die-Gegend-Gefahren-Werden nicht besser. Auch wenn die Devise heißen muss: Service, Convenience, Service, sind die Konzepte für solche Zusatzdienste nicht trivial und sollten vom Händler gut durchdacht werden.

Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, geht davon aus, dass mittelfristig vor allem haltbare Lebensmittel und auf die Zielgruppe ausgerichtete Vollsortimentskonzepte online erfolgreich laufen werden. Dem lässt sich sicherlich zustimmen. Frischeprodukte werden wohl vorerst eine Herausforderung bleiben, der es allerdings für die endgültige Etablierung des eFood-Sektors mit innovativen und durchdachten Konzepten zu begegnen gilt.

KF/msh | Quelle: IFH Köln

Dr. Katja Flinzner
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