Laufkundschaft mobil: Ocado testet Window-Shopping

Der Online-Lebensmittelhandel ist in Großbritannien, anders als in Deutschland, bereits ziemlich gängig. Zu den beliebtesten Online-Shops für den alltäglichen Lebensmitteleinkauf gehört Ocado, ein reiner Online-Versender für Lebensmittel und andere Alltagswaren. Seit wenigen Tagen kann man nun auch im ersten stationären Ocado-Geschäft in einem Londoner Shoppingcenter einkaufen, das mit einem konventionellen Supermarkt allerdings überhaupt nichts gemein hat. Denn analog zu Tescos virtueller Shopping-Mall in südkoreanischen U-Bahn-Stationen besteht das Ocado ‚Window Shopping‘ lediglich aus Plakaten mit Produktabbildungen und Barcodes, die über das Smartphone eingelesen und mittels der Ocado on the Go App direkt in eine Bestellung umgewandelt werden können.

Während der südkoreanische Pionier-Shop von Tesco von den Arbeits- & Lebensbedingungen der Südkoreaner inspiriert und auf diese ausgerichtet war, scheint das Window Shopping von Ocado auf den ersten Blick etwas aus der Luft gegriffen. Es wird wohl kaum jemand den Weg in das Londoner Shoppingcenter antreten, um bei Ocado einzukaufen – bestehende Ocado-Kunden werden also wohl eher weiterhin mobil über die App oder eben klassisch über den Online-Shop einkaufen. Interessant dürfte allerdings zu beobachten sein, ob das Window Shopping geeignet ist, aus der Laufkundschaft Neukunden zu generieren.

Viel Zeit zum Beobachten bleibt allerdings nicht mehr: das Ocado-Experiment läuft vorerst lediglich bis zum morgigen 1. September. Ob Ocado bis dahin herausgefunden hat, ob sich die Miete für die Plakatwände lohnt?

KF/msh | Quellen: Internet Retailing | Ocado

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Dr. Katja Flinzner
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