International SEO

10 SEO-Tipps für die Internationalisierung eurer Inhalte (#internationalSEO – Teil 3)

Für eine Website oder einen Online-Shop möglichst gute Suchergebnisse zu erzielen, ist eine komplexe Angelegenheit. Wenn euer Webangebot auch noch in mehreren Sprachen angelegt und auf mehrere Länder fokussiert ist, macht das die Aufgabe nicht wirklich leichter. In Teil 3 meiner #internationalSEO-Serie verrate ich euch heute, auf welche Details ihr bei der Lokalisierung eurer Inhalte besonders achten solltet.

Spätestens wenn ihr für eure länder- und sprachenübergreifende Website die richtige Struktur ermittelt und diese mit Hilfe von hreflang-Tags korrekt ausgezeichnet habt, solltet ihr überprüfen, ob eure Inhalte auch der jeweils angestrebten Sprache bzw. dem intendierten Land angepasst sind. Das ist weniger trivial als es auf den ersten Blick klingt, denn eure Inhalte bestehen aus weit mehr als nur den offensichtlichen Texten.

Inhalte bestehen aus mehr als nur Text. #internationalSEO Klick um zu Tweeten

1. Texte

Screenshot: Wählen Sie Ihre Farbe | Auf Lager | Zum Warenkorb hinzufügen | Beschreibung | Specifications | Material: High-end fabrics, PVC bottom, Nylon ripstop cover, Pflege: When not in use, store inside.

Bei Fatboy sind die Texte deutsch, die „Specifications“ nicht. (Screenshot: Fatboy.com)

Dennoch fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Wenn ihr eure Sprache zum Beispiel für französische Nutzer optimieren möchtet, sollten alle relevanten Texte auch auf Französisch vorliegen. Eine mäßig gute Idee ist es, das was eure französischen Kunden nicht brauchen, einfach auf Deutsch oder Englisch stehen zu lassen – dann lasst es lieber ganz weg. Oder – gerne genommene Sparvariante – nur die Fließtexte zu übersetzen, ergänzende tabellarische oder stichpunktartige Produktinformationen aber in der Ausgangssprache zu belassen.

Dass die Texte professionell übersetzt oder getextet und dabei auch inhaltlich an die Gegebenheiten des Ziellandes angepasst (=lokalisiert) werden sollten, versteht sich dabei hoffentlich von selbst.

2. Navigation und Schaltflächen

Auch funktionale Elemente wie Navigation oder Schaltflächen gehören zu euren Inhalten und sollten lokalisiert werden. Dazu zählen auch so Kleinigkeiten wie Default-Beschriftungen von Suchfeldern oder Formularfeld-Beschriftungen, etwa im Kontaktformular.

"Screenshot: Uber Serax | Produkten | Designers | Nachrichten | Geschichten | Kontakt | E-Shop | Suchfeld: "Zoek" | Share | Terug naar Designers

Man kann es gerade noch erahnen: Das hier ist die deutsche Version der Serax-Website. Dreisprachig. Oder so. (Screenshot: Serax)

Und auch die Fehlermeldungen solltet ihr bei der Gelegenheit berücksichtigen. Auch wenn diese aus SEO-Sicht weniger Relevanz besitzen mögen – für die User Experience ist es ein herber Dämpfer, wenn nach dem Vertippen bei der E-Mail-Adresse plötzlich eine Fehlermeldung in einer anderen Sprache ausgegeben wird.

3. URLs

Sowohl im Hinblick auf SEO als auch aus Usability-Sicht wird die Bedeutung der URL häufig unterschätzt. Dabei gilt grundsätzlich für jede URL: Sie sollte sich aus möglichst sprechenden Elementen zusammensetzen. Auf internationale SEO übertragen, heißt das: Verzeichnisstrukturen, Tags und Permalinks sollten ebenfalls mehrsprachig angelegt sein und dafür sorgen, dass die gesamte URL in einer Sprache nachvollziehbar ist.

Daraus ergeben sich beispielsweise im Online-Shop die folgenden unterschiedlichen URL-Strukturen für ein- und dasselbe Produkt einmal im deutschen und einmal im französischen Shop:

DE meinshop.com/de/produkte/haushaltswaesche/handtuecher/handtuch-rot-50×100/
FR meinshop.com/fr/produits/linge-de-maison/serviettes/serviette-de-bain-rouge-50×100/

4. Dateinamen

Dasselbe gilt für Dateinamen – vor allem für Grafiken, PDFs oder andere eingebettete oder verlinkte Dateien. Dass der Name „handtuch-rot-50x100cm.jpg“ aus SEO-Sicht deutlich sinnvoller ist als ein kryptisches „img123456.jpg“ dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Entsprechend liefert für die englische Version des Shops der Dateiname „towel-red-50x100cm.jpg“ bessere SEO-Informationen als die deutsche Fassung.

Auch Dateinamen liefern SEO-Informationen. #internationalSEO Klick um zu Tweeten

5. Alt- und Title-Attribute

Bei der Pflege der Bilder solltet ihr natürlich die Alt-Attribute nicht vergessen und darin eine Beschreibung des Bildes für Suchmaschinen sowie für die barrierefreie Nutzung eurer Seite in der entsprechenden Sprache hinterlegen.

Und wenn ihr ergänzend auch Title-Tags definiert, gehören natürlich auch die übersetzt, damit nicht mitten im spanischen Shop beim Überfahren eines Bildes mit der Maus ein deutscher Tooltip erscheint.

6. (Bewegte) Bilder

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte? Stimmt – manchmal enthalten Bilder aber auch Worte. Von einfachen GIFs über Diagramme und Tabellen bis hin zu komplexen Infografiken – sobald eure Grafiken Text beinhalten, müssen natürlich auch die übersetzt und angepasst werden.

Aufwendig kann es werden, wenn ihr in eure Website auch Videos integriert habt, denn die mehrsprachig zu gestalten, zu synchronisieren oder ggf. ganz neu zu drehen, macht viel Arbeit. Eine verhältnismäßig schnelle Lösung kann es sein, Videos mit entsprechenden Untertiteln zu versehen. Das ist auch im Sinne einer barrierefreien Nutzung und insofern sogar für die Originalsprache zu empfehlen.

7. Titles & Meta-Description

Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch im Internationalisierungsprozess die klassischen SEO-Baustellen „Title“ und „Description“. Hier ist besonders viel sprachliches Fingerspitzengefühl gefragt, denn spätestens jetzt sollte klar sein, auf welches Keyword in der Zielsprache optimiert werden soll. Auch wenn ihr diese Grundsatzfrage wohl besser schon vor/während der Übersetzung der dazugehörigen Texte beantworten solltet.

8. Währung

Ein nicht nur für die User, sondern auch für Google interessantes Indiz für das Land, an das sich die aktuelle Seite richtet, ist die verwendete Währung. Gibt es bei euch also etwas zu kaufen, sorgt dafür, dass eure Preisangaben in der landesüblichen Währung gehalten sind.

9. Adresse und Telefonnummer

Weitere Informationen zur Geo-Relevanz zieht Google aus Adressangaben und Telefonnummern: Aber nicht nur aus SEO-Sicht ist eine landesspezifische Telefonnummer empfehlenswert, um das Vertrauen eurer Kunden zu gewinnen. Wenn ihr Google die Arbeit besonders leicht machen möchtet, könnt ihr die Adressdaten übrigens auch mit Hilfe von Rich Snippets als strukturierte Daten auszeichnen.

10. Google MyBusiness

Zu guter Letzt springen wir einmal von der OnSite- in die OffSite-Optimierung, und zwar direkt zu Google. Für jedes Land, in dem ihr eine lokale Adresse habt, empfiehlt es sich nämlich, auch einen entsprechenden Google MyBusiness-Account anzulegen und die Daten dort in der entsprechenden Landessprache zu hinterlegen.

Achtet vor allem bei der Verwendung strukturierter Daten darauf, dass die Adress- und Kontaktangaben auf eurer Website mit denen bei Google MyBusiness exakt übereinstimmen. Im Zweifelsfall nutzt Google für die Informationen in der lokalen Suche die MyBusiness-Einträge, diese lassen sich nicht durch Rich Snippets „überschreiben“.

Bei Abweichungen setzt Google eher auf MyBusiness-Einträge als auf RichSnippets. #internationalSEO Klick um zu Tweeten

Fazit

Alles erledigt? Dann dürften Google & Co. jetzt ziemlich genau wissen, welche Inhalte sie für welche Länder und in welchen Sprachen bei euch finden.

Wie Punkt 10 schon zeigt, findet SEO aber ja nicht nur auf eurer Website selbst statt. Deshalb geht es im nächsten und abschließenden Teil dieser #internationalSEO-Reihe in die Weiten des Netzes und zur Frage, wie erfolgreiche OffSite-Maßnahmen in einer internationalen SEO-Strategie aussehen können.

KF/ciq

Zu den übrigen Beiträgen der #internationalSEO-Serie:

 

Teil 1:

 

Teil 2:

 

Teil 4:

Dr. Katja Flinzner
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